Fast ein Jahr war Fechter Moritz Hinterseer wegen einer hartnäckigen Verletzung an der Ferse, einer Operation und einer Thrombose auf Eis gelegt. Aufgegeben hat er aber nie, sich in Rif weiter vorbereitet. Nun ist es so weit: beim Weltcupturnier in Tokio Anfang November steigt der Salzburger wieder auf die Fechtbahn. Übrigens als frischgebackener staatlicher Fechttrainer. Lest hier das Interview mit ihm:
Was ist im Frühjahr 2014 passiert? Beim letzten Training vor dem Weltcup in Paris habe ich mir einen Bänderriss am linken Knöchel zugezogen. Dann hat sich das obere Sprunggelenk entzündet, dann begann der Schleimbeutel verrückt zu spielen. Eine Operation wurde nötig,
Wieso hat das so lange gedauert?
Ich erlitt eine Thrombose, welche die Heilung weiter hinauszögerte.
Wie bist du damit umgegangen, wie hoch war der Frust?
Ich habe das ganz gut verkraftet. Ich bin ein Pragmatiker. Ich denke mir: ich kann nichts ändern und habe mich auf das Gesundwerden konzentriert und in Rif so gut es ging trainiert.
Du hast bis zur Verletzung zu den besten 50 Fechtern der Welt gezählt und bist durch die Verletzung in der Weltrangliste weit zurückgefallen, was bedeutet das für Olympia 2016?
Ich habe die Spiele im Visier. Die Qualifikation beginnt erst im April 2015. Bis dahin muss ich vollkommen fit sein. Darauf bereite ich mich vor. Ich fliege Anfang November für zwei Wochen auf ein Trainingslager nach Japan und fechte anschließend in Tokio mein erstes Weltcupturnier seit einem Jahr. Das wird eine erste Nagelprobe.
Du bist jetzt 30 Jahre alt, wie sieht deine sportliche Zukunft aus?
Ich fühle mich genauso fit wie vor 10 Jahren. Meine Entscheidung, ob ich nach dem Olympiajahr 2016 weiter fechte, wird nichts mit meinem Alter zu tun haben.
Du hast die Zeit ohne Turniere genutzt und mit Auszeichnung den staatlichen Fechttrainer gemacht. Wirst du nach deiner Karriere als Trainer arbeiten?
Das kann ich mir durchaus vorstellen. Doch das ist derzeit kein Thema. Für mich zählt momentan nur der Wettkampf auf internationalem Niveau.