Rückblick aufs Fechtjahr 2012

Olympiastart, Triumphe bei der Staatsmeisterschaft, tolle Platzierungen auf internationalen Fechtbahnen, soviele Fechterinnen und Fechter wie noch nie, eine feine Nachwuchstruppe sowie die hochmotivierte Dienstag-Donnerstag-Truppe: es gibt Schönes beim Rückblick.
Der Höhepunkt des vergangenen Fechtjahres war aus Salzburger Sicht sicher der Start von Roland Schlosser bei den Olympischen Spielen. Es waren Rolands dritte Olympische Spiele und das unterstreicht das Ausnahmetalent unseres Klubkollegen.
Das Salzburger Nationalteam-Quartett Schlosser, Moritz Hinterseer, Renè Pranz und Tobias Hinterseer verfehlte  zwar nach sehr guten Leistungen in der Quali den angestrebten Teamstart in London, was sehr schmerzte, bewies sich aber auf internationalen Fechtbahnen 7. bei  der EM, starke Nationen geschlagen, gegen Weltklasseteams nur um einen Treffer verloren. Im Einzel-Weltcup gab es zahlreiche  Spitzenplätze, wie etwa den 11. Rang von Renè  in Paris; in Heidenheim wurde Tobias Hinterseer Dritter. Mit Roland Schlosser und Tobias Hinterseer waren zwei Salzburger bei der WM unter den besten 20 der Welt!
Und natürlich: die Staatsmeisterschaften im Florett waren eine Beute der Salzburger. Doch bei der Heim-ÖSTM schlugen sich auch die Nicht-Vollprofis ausgezeichnet: holten Silber im Dameneinzel und in der Degen-Herren-Mannschaft sowie Bronze bei den Säbel-Damen. Dazu kamen zahlreiche Spitzenplätze unter den besten Acht sowie – und das beweist, wie gut unsere zweite Schiene, die Hobbyschiene funktioniert – viele, viele engagierte Teams in allen drei Waffen.
Nach einem bitteren Loch im Nachwuchs, zeigt sich auch hier wieder ein Aufwärtstrend: in der Quantität sowieso, nun aber auch schon sichtbar im Erfolgsbereich.
Apropos Quantität: noch nie gab es so viele Fechterinnen und Fechter in Salzburg. Das freut uns sehr – gerade auch im Hinblick auf die Jubiläums-Landesmeisterschaft 2013: vom 1. bis 3. Februar wollen wir bei der 60. LM eine Leistungsschau ablegen.
Wenn wir schon bei der Vorschau sind: Im Frühjahr wird wieder der Internationale Salzburger MuskeStier, das größte Breitensportturnier Österreichs ausgetragen, am 4./5. Mai finden in der Mozartstadt die Österreichischen Seniorenmeisterschaften statt.
Doch zurück zum Jahr 2012: Wir haben mit dem tollen Trainerduo Evgeny Pickman und Hannes Jetz, den Leistungs- und Hochleistungsbereich festgemauert. Noch nie  gab es auch derart hochkarätige Trainingslager mit bis zu 40 Fechtern aus 8 Nationen in Salzburg. Mit dem Kärntner Dominik Wohlgemuth stieß einer der hoffnungsvollsten Florettisten Österreichs zu unserem Team und aus den eigenen Reihen kristallisieren sich junge Leistungsträger und Leistungsträgerinnen heraus.
Im Nachwuchsbereich haben wir die Ausbildung auf neue Beine gestellt und ein Gruppensystem eingeführt, in dem ausgebildete Trainer, Leistungssportler und Übungsleiter arbeiten. Zu Neujahr wird dieses System evaluiert.
Viel Freude machen neben der Arbeit im Vereins-Platzhirsch AFCS, die Engagements in zwei Vereinen: in St. Johann unter Leitung von Karl Perticka sowie im Fechtclub En Garde unter Catalin Frasin. Es ist für die Zukunft des Salzburger Fechtsports ganz wichtig, dass sich mehrere Zellen etablieren.
Zum Rückgrat des Fechtsports ist in Salzburg die Dienstag-Donnerstag-Gruppe im Fechtzentrum geworden: fast 50 ehemalige Leistungsfechter – darunter Staatsmeister – engagierte Hobbyfechter sowie Neueinsteiger bilden eine Einheit, wo es um Sport aber auch ganz wesentlich um das gesellschaftliche Moment geht. Für diese Schiene wurden viele Initiativen geschaffen, die das Mittun dort noch lukrativer machen. Und: wir werden nicht aufhören uns weiter zu entwickeln. So gibt es zum Beispiel nächstes Jahr erstmals ein Trainingslager für diese Klientel.
Natürlich war 2012 nicht alles rosig: der immer umfangreichere Betrieb benötigt viel Einsatz von einer handvoll Leuten. Wir sind mit zwei hauptamtlichen Trainern sowie den zahlreichen Turnierveranstaltungen und Turnierbeschickungen aufgestellt  wie ein Kleinbetrieb. Uns fehlen zusätzliche Funktionäre, die arbeiten; uns fehlen Trainer, um all die Fechter sehr gut zu betreuen und uns fehlt zunehmend der Platz zum Trainieren: das Fechtzentrum ist heillos übelastet. Dass wir zusätzlich Euronen suchen ist eigentlich so klar, dass es hier gar nicht betont werden müsste.
Aber keine Bange: Probleme sind da, um gelöst zu werden. Und ich bin guter Dinge, dass das 2013 geschehen wird.

Damit: Danke an euch alle für 2012 und auf ein tolles 2013!
Roman Hinterseer
Präsident des Salzburger Landes-Fechtverbands